Die Überflieger: Wälder aufforsten mit ferngesteuerten Drohnen

Wiederaufforstung ist wichtig, doch Bäume per Handsaat zu pflanzen dauert lange und ist mühsam. Die englische Firma BioCarbon Engineering will den Prozess beschleunigen und vereinfachen, indem sie zur Wiederaufforstung militärische Drohnen einsetzt. Durch die neue Technologie können jährlich laut CEO Lauren Fletcher bis zu 1 Milliarde Bäume gepflanzt werden.

Pflanzdrohne

Alles Gute kommt von oben – Bäume pflanzen per Knopfdruck

Unsere Wälder sind bedroht, denn Raubbau, Kriege, Waldbrände und Industrie fordern ihren Tribut. Alleine in den letzten 15 Jahren hat unser Planet etwa 1,5 Millionen Quadratkilometer Wald verloren. Bisher mangelte es an effektiven Methoden die Zerstörung der Wälder aufzuhalten, denn die Aufforstung per Handsaat kann den enormen Verlust an Baumbestand nicht mehr ausgleichen. Das englische Unternehmen BioCarbon Engineering will die Wiederaufforstung auf unkonventionellem Wege in Angriff nehmen – und zwar von oben. Mit ferngesteuerten Drohnen (welche früher für militärische Zwecke genutzt wurden) will CEO Lauren Fletcher dem Waldsterben entgegentreten und dabei nicht weniger als die Welt retten. Der frühere NASA Ingenieur verspricht bis zu 1 Milliarde neue Bäume pro Jahr – doch hält die neue Technologie was sie verspricht?

Schnell, flexibel und effektiv aufforsten – 100.000 Samen pro ferngesteuerte Drohne

Bei der traditionellen Handsaat liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Saat wurzeln schlägt und zu einem starken Baum heranwächst, bei stolzen 95%. Da kann selbst BioCarbon Engineering und ihre Drohnen nicht mithalten. Die traditionelle Variante benötigt allerdings einen hohen menschlichen Arbeitseinsatz und ist extrem zeitaufwendig – und genau an diesem Punkt setzt die neue Drohnen-Technik an. Eine einzige Drohne kann nach Angaben von BioCarbon Engineering pro Flug bis zu 100.000 Samen abwerfen, von denen durchschnittlich 70% Wurzeln schlagen. Bei ca. 10.000 Drohnen-Flügen im Jahr kann das Unternehmen auf eine beachtliche Masse an neugepflanzten Bäumen kommen – und das in vergleichsweise kurzer Zeit. Doch die neue Technik bietet noch weitere Vorteile: Drohnen können schwer erreichbare Gebiete wie Wüstenstreifen, Bergland oder Sumpfgebiete schnell und einfach überfliegen – und bei jedem Flug wird nur eine kleine Gruppe von Ingenieuren benötigt, um Drohne und Abwurf zu überwachen.

Mehr als Pi mal Daumen – mit Mapping und System neue Wälder pflanzen

Das Team um CEO Lauren Fletcher besteht aus Ingenieuren, Geografen, Physikern, Agrarwissenschaftlern und vielen Technikern. Durch das gemeinsame Wissen, soll die Technologie stetig verbessert und kreative Ideen weiter verfolgt werden. Die neuste Idee von BioCarbon Engineering ist das Mapping – das digitale Aufzeichnen der geflogenen Routen und bepflanzten Gebiete. So kann das Unternehmen Flugrouten erstellen, welche eine möglichst effektive Bepflanzung ermöglichen. Auch mit Militärtechnik wird experimentiert. So soll etwa die Minenabwurftechnik bald dazu genutzt werden um biologisch abbaubare Behälter mit Setzlingen, Dünger und Erde abzuwerfen. Vielleicht macht gerade das den Charm von BioCarbon Engineering aus, denn es bedarf schon einiger Kreativität, die Welt mit zerstörerischer Militärtechnologie zu retten.

Quelle: BioCarbon Engineering

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