Holzheizungen bekommen das EU-Energieeffizienzlabel
Ab April 2017 bekommen auch Holzheizungen wie Scheitholz-, Hackschnitzel- und Pelletheizungen die bekannten EU-Energieeffizenzlabel. Wie zu erwarten schneidet dabei das Heizen mit Holz auf Grund seiner hohen Effizienz durchgehend gut ab. Doch sind die Labels als Entscheidungshilfe bei der Wahl einer Holzheizung überhaupt nützlich für den Verbraucher?
EU-Effizienzlabel für Holzheizungen und Holzöfen
Ab sofort werden auch Holzheizungen mit dem bekannten Energieeffizienzlabel der EU versehen und erhalten eine Bewertung von A++ bis G. Bekannt sind die Energielabel besonders durch Elektrogeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Staubsauger. Bei diesen Geräten wird das Label schon seit Jahren verwendet und soll dem Konsumenten als Vergleichshilfe beim Kauf der jeweiligen Produkte dienen. Die Hersteller und Händler sind demnach ab sofort verpflichtet ein Energielabel für Holzheizungen bereitzustellen – die Übergangsfrist läuft noch bis zum 1. Juli 2017. Holzöfen und Pelletöfen sind dabei die Ausnahme, denn hier wird das EU-Energieeffizienzlabel erst ab Anfang 2018 verpflichtend.
Wie effizient sind die Heizungen im Vergleich?
Aktuell reicht die Bewertungsskala von A++ bis G. Ab September 2019 wird das System auf A+++ bis D umgestellt. Die Effizienz der Geräte wird dabei durch die Farben einer Ampel visuell dargestellt: grün bedeutet gut, gelb markiert das Mittelmaß und rot soll uns vor uneffizienten Geräten warnen. In den Tests haben Holzheizungen wie Scheitholz-, Hackschnitzel- und Pelletheizungen durchgehend gut abgeschnitten. Alle Geräte haben eine Bewertung von A und besser erhalten. Pelletkessel liegen bei A+, Pelletbrennwertkessel und Pelletöfen bei A++ und Verbundanlagen aus Solar und Holz sogar bei der Bestnote A+++. Deutlich wird hierbei nicht nur, dass Holzheizungen offiziell als sehr effiziente Geräte eingestuft werden, sondern es beweist auch, dass Holzheizungen effektiver sind als vergleichbare Öl- und Gasheizungen. Diese liegen in der Regel nämlich nur zwischen A und B.
Hilft das Energielabel bei der Entscheidungsfindung?
Die Energieeffizienzlabel können allerdings auch kritisch hinterfragt werden. So können Kunden beispielsweise nur verschiedene Heizungsarten, aber nicht gleiche Heizungstypen verschiedener Anbieter miteinander vergleichen. Somit hilft das Energielabel nicht wirklich bei der Entscheidungsfindung zwischen ähnlichen Geräten, sondern nur bei einer ersten Orientierung und der Frage welcher Heizungstyp wie effektiv ist. Ebenso sucht man Angaben zu CO2-Abgaben und Emmissionen vergeblich auf dem Energieeffizienzlabel. Auch die tatsächlichen Heizkosten werden durch das Label nicht dargestellt, hierzu muss der Verbraucher weiterhin den Energieverbrauch des Hauses und die Brennstoffpreise selbst berechnen. Kunden sollten somit beim Kauf einer Holzheizung nicht nur auf die bunten Buchstaben der Energieeffizienzlabel achten, sondern nach wie vor den Rat eines Fachmanns in Anspruch nehmen.
Quelle: top agrar