Zertifizierungen beim Fertighaus – Das sagen sie aus

Ökologisches Bauen und die Wohngesundheit beeinflussen den Bau eines Hauses immer stärker. Doch welche Zertifizierungen werden für die Beurteilung der verwendeten Baumaterialien und die Bewertung von Gebäuden angewendet und worauf wird dabei geachtet?
Fertighaus

Deutsches DGNB

Das Siegel der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zählt zu den bekanntesten Zertifizierungen für private Bauherren. Sie wird meist bei Großprojekten, seltener bei privaten Kleingebäuden vergeben. Der Kriterienkatalog umfasst eine Vielzahl von Aspekten rund ums nachhaltige Bauen mit Holz und Qualität. Es geht in weiterer Folge um den thermischen Komfort, aber auch um die Qualität der Innenraumluft. Zudem werden städtebauliche, ökologische und wirtschaftliche Qualitäten überprüft.

Dieses DGNB-Gütesiegel fokussiert sich insbesondere auf den nachhaltigen Aspekt, der Ökonomie beim Bau als auch beim Betrieb der Immobilie. Viele Bauherren legen ein sogenanntes DGNB-Vorzertifikat an, das bereits in der Planungsphase verwendet werden kann, um alle geplanten Aspekte rund um Nachhaltigkeit lückenlos und nachvollziehbar zu dokumentieren.

BNB – Die Zertifizierung für öffentliche Bundesbauten

In ihren Inhalten unterscheidet sich das Siegel für das Bewertungssystem BNB nicht vom DGNB. Auch hier gelten Bewertungskriterien in ökonomischen, ökologischen, funktionalen, technischen und soziokulturellen Qualitäten sowie Standort- und Prozessqualitäten. Die Entscheidung, welcher Standard bei der Zertifizierung das Ziel ist, muss bereits vor der Planung gefällt werden.

Bei einem DGNB-Siegel entscheidet der Bauherr freiwillig. Beim BNB muss der Silberstandard gewährleistet sein. Außerdem sind die Einhaltung von den BNB-Kriterien bei den Bundesbauten ab einer gewissen Summe beachtet werden. Diese liegt bei einer Bausumme von mehr als zwei Millionen Euro.

LEED und BREEAM – internationale Zertifizierungen

Für Unternehmen, die ausländische Immobilien besitzen oder auch international aufgestellt sind, wären die Zertifizierungen LEED und BREEAM wichtig. LEED, Leadership in Energy and Environmental Design, ist ein US-amerikanisches Zertifizierungssystem, das ermöglicht, verschiedene Immobilien miteinander zu vergleichen. Im Kriterienkatalog sind Schwerpunkte wie effiziente Wassernutzung, Design und Regionalität, Standort, Ressourcen und Materialien sowie Energie und Atmosphäre als auch Innenraumqualität und Innovation aufgelistet.

Das Siegel für die internationale Zertifizierung namens BREEAM, Building Research Establishment Environmental Assessment Method, wurde 1990 in England initiiert und bewertet Wasser, Abfall, Ökologie und Verschmutzung, Landverbrauch, Management am Bau, Behaglichkeit und Gesundheit, Transport, Wasser, Energie und Materialien. Die Auswirkungen in lokaler, gebäudeinterner und globaler Hinsicht betrachtet man bei diesem Zertifizierungssiegel über die Gesamtlebensdauer eines Gebäudes hinweg. Innovative Lösungen werden insbesondere anerkannt wie auch bei der LEED-Zertifizierung.

Passivhaus-Zertifizierung

Die Plakette zertifiziertes Passivhaus wird vom Darmstädter Passivhaus Institut überprüft, die auch die Bewertung und Zertifizierung von Gebäuden übernimmt, sofern diese den von diesem Institut ausgegebenen Passivhausstandard erfüllen. Neben Passivhäusern werden auch Neubauten in verschiedenen Kategorien und sanierte Häuser bewertet.

Siegel für Baumaterialien

Die Schadstoffbelastung in der Raumluft ist eines der Prüfkriterien vom Sentinel Haus Institut. Dabei geht es um Emissionen und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe von Baumaterialien. Diese sollen keinerlei Schäden für die Gesundheit der Nutzer sowie der Arbeitskräfte auf der Baustelle beim Bau ermöglichen. Ein weiteres Siegel ist das natureplus-Umweltzeichen, das auf Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit sowie die Funktion sicherer Baumaterialien setzt.

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